Pflanzensteckbrief Mispel
Lateinischer Name: Mespilus germanica
Familie: Rosengewächse Rosaceae
Gattung: Mispeln (Mespilus)




Die Pflanze
Großstrauch. Im Mittelalter große Bedeutung - heute eher in Vergessenheit
geraten.
Höhe: Bis zu 8m (in freiem Wuchs), kann baumartig werden.
Wuchs: Exemplare, die beschattet wachsen, gehen oft in die
Breite. Manchmal mehrstämmig, nur bis 3m hoch. Im Normalfall haben wild
wachsende Mispeln Dornen - im Gegensatz zu in Kultur gezogenen (dornlos). Die
Äste und Stämme neigen zu krummem Wuchs. (Rinde: braunrot, löst
sich vom alten holz schuppig ab.)
Zweige und Knospen sind braunrot und filzartig behaart.
Blätter: groß (bis zu 15 cm lang und bis zu 3 cm
breit), nur sehr kurz gestielt, ungeteilt, schmal elliptisch (form), wechselständig
angeordnet, auf Unterseite behaart und heller als auf Oberseite (dunkelgrün)
Blüten: 3-5cm breit; sitzen einzeln (manchmal zu zweit)
an der Spitze der Kurztriebe; 5 Blütenblätter von meist 5 schmalen
Kelchblättern (blassgrün) umragt; Zahlreiche Staubbeutel - leuchten
rot.
Früchte: wachsen im Sommer zu 2-3 länglichen Gebilden
heran; haben 2-5 Steinkerne; fallen auf durch Einzelstellung an der Spitze der
Kurztriebe; während des Wachsens wechselt die Farbe (von grün zu bräunlich);
im September ausgereift (steinhart und ungenießbar); durch die ersten
Fröste teigig - schmeckt dann angenehm säuerlich; 30-50 Jahre Lebenserwartung
(relativ kurz); hoher Gerbsäureanteil.
Blüte/Blüten
JAN | FEB | MÄR | APR | MAI | JUN | JUL | AUG | SEP | OKT | NOV | DEZ |
Blütenfarbe: weiß
Blühdauer:
von Mai bis Juni
Vorkommen
warme Lagen (z.B. West-, Mittel- und Süddeutschland), oft in Nähe von Klöstern und wo Römer gesiedelt haben. Hohe Wärmeansprüche - oft auf sonnigen Hängen (Waldrand), in Gebüschen, lichter Laubwald. Lieben gut durchlüftete, steinreiche Böden. Oft Kalkstandorte (nicht darauf angewiesen). Für gutes, kräftiges Wachstum: Licht - im Wald und Schatten bleiben Mispeln klein. Heute ist die Mispel stark gefährdet. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch weit verbreitet. Durch landwirtschaftliche Rodung, Aufforstung und Unkenntnis der Pflanze verdrängt.
Wissenswertes
Geschichte: stammt aus Vorderasien, Süd- und Südosteuropa; bereits in der Antike von Griechen und Römern kultiviert (wahrscheinlich von Römern nach Deutschland gebracht). Im Mittelalter in ziemlich jedem Klostergarten zu finden (Pflanzenlisten). Früh aus der Kultur verwildert. Heutige Vorkommen gelten als Kulturrelikte.
Bildrechte
Bildlizenz: Das Bild wurde unter der Lizenz Creative Commons Attribution ShareAlike License (cc-by-sa) veröffentlicht und darf unter den Bestimmungen dieser Lizenz weiterverwendet werden.Bildautor/Bildquelle: Andrew Dunn
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