Lexikon der Fachbegriffe rund ums Thema Pflanzen und Garten

Abmoosen

Häufig angewandte Methode zur Vermehrung von Bäumen und Sträuchern. Dazu wird der Stamm angeschnitten und die Wunde zunächst mit feuchtem Torfmoos umwickelt, das man durch eine Plastikfolie vor dem Austrocknen schützt. Nachdem sich Wurzeln gebildet haben, kann der obere Pflanzenteil abgeschnitten und eingepflanzt werden.

Absenken

Methode zur Vermehrung, bei der Zweige einer Pflanze auf den Boden herunter gebogen werden, damit sie sich dort bewurzeln können. Später kann der bewurzelte Teil von der Elternpflanze getrennt und an anderer Stelle eingepflanzt werden. Diese Methode eignet sich für Pflanzen, hei denen sich Stecklinge nicht oder nur schlecht bewurzeln. Manche Pflanzen bilden auch ohne menschliches Eingreifen Absenker.

Adern

(bei Blättern und Blüten) Leitungsbahnen, die die Spreite eines Laub- oder Blütenblattes durchziehen und auf der Oberfläche zumeist eine deutlich sichtbare Nervatur bilden. Bei Blütenblättern können die Adern dazu dienen, bestäubenden Insekten den Weg zu einer Nektarquelle zu weisen. Die Aderung zeigt bei vielen Pflanzenarten ein charakteristisches und unveränderliches Muster, so dass man sie auch zur Bestimmung heranziehen kann. Die Hauptader wird Mittel- oder Hauptrippe genannt, die von ihr abzweigenden Adern heißen Seitenrippen, Bei den Zweikeimblättrigen Pflanzen (Dikotyledonen) bilden die Adern in der Regel ein verzweigtes, netzartiges Muster, während sie bei den meisten Einkeimblättrigen Pflanzen (Monokotyledoneu), etwa Gräsern oder Lilien, annähernd parallel verlaufen.

Ährchen

Teilblütenstand der Süß- und Riedgräser, der aus oft sehr kleinen Blüten besteht. Die Ährchen sind in der Regel von Hüllspelzen umgehen. Ähre Blütenstand, hei dem die Einzelblüten an einem länglichen, normalerweise aufrechten Stengel sitzen, wobei die Blüten im Unterschied zur Traube ungestielt sind. Ein Beispiel für diese Art von Blütenstand ist die Gladiole.

Ätherische Öle

Aromatische Substanzen, die in winzigen Hohlräumen von Blättern oder Blüten abgelagert oder, mit Harz gemischt, in Form kleiner Tröpfchen ausgeschieden werden, Viele Pflanzen mit ätherischen Ölen werden in größerem Maßstab angebaut und für die Parfümherstellung oder als Aromastoffe in der Nahrungsmittelindustrie verwendet. Die meisten ätherischen Ole sind Gemische verschiedener Substanzen, die allerdings unter einem gemeinsamen Namen bekannt sind, beispielsweise Lavendelöl, Rosenot, Eukalyptusöl.

Alpin

Alpine Pflanzen stammen aus dem Hochgebirge, wo sie zumeist oberhalb der Baumgrenze wachsen. Es handelt sich um krautige Pflanzen oder niedrige Sträucher, die unter dem Schnee überwintern, wo sie vor Austrocknung und starkem Frost geschützt sind.

Alpinhaus

Siehe Hochgebirgsgewächshaus

Anthere

Siehe Staubblatt.

Apfelfrucht

Frucht, hei der die becherförmige Blütenachse und die Fruchtblätter, die einen oder mehrere Samen enthalten, miteinander verwachsen sind. Beispiele für diesen Fruchttyp sind Apfel oder Quitten. Apfelfrüchte findet man vorwiegend bei den Rosengewächsen und dort besonders in den Gattungen Malus und Pyrus, aber auch bei Arten der Gattungen Sorbus, Amelanchier, Crataegus, Chaernomeles und Mespilus.

Apomixis

Fortpflanzung durch Samen, die nicht durch Befruchtung mit Pollen entstanden sind (auch wenn die Apomixis manchmal durch die Bestäubung stimuliert wird). Die so entstandenen Sämlinge sind genetisch mit der Mutterpflanze identisch. Pflanzensippen mit Apomixis nennt man Apomikten.

Areole

Spezielle Struktur der Kakteen, die aus einem kleinen Polster mit Dornen, Haaren oder Blüten besteht. Areolen sitzen immer entlang der Rippen eines Kaktusstammes oder an den Tuberkeln und gelten als gestauchte, in ihrer Entwicklung gehemmte Achselknospen.

Aromatisch

Mit einem starken, normalerweise angenehmen, aber nicht zwangsläufig süßen Geruch. Viele aromatische Pflanzen haben an ihren Stengeln und Blättern Harzdrüsen, die ihren Duft dann besonders intensiv verbreiten, wenn die Sonne sehr stark scheint. Bei einigen Arten sind die ätherischen Ole auch in winzigen Blatthohlräumen enthalten, so dass ihr Duft erst dann frei wird, wenn die Blätter zerquetscht oder zerschnitten werden.

Art

Population wildwachsender Pflanzen, die untereinander ähnlich genug sind, um reit demselben Namen bezeichnet werden zu können, und die sich unter natürlichen Bedingungen miteinander fortpflanzen und fertile Nachkommen hervorbringen können. Die Ehre, eine Art zu benennen, kommt denn Wissenschaftler zu, der sie entdeckt oder beschrieben hat.

Aufrecht

Als ausdauernd gelten Pflanzen, die drei oder mehr Jahre überdauern können. Zu den verholzten, ausdauernden Pflanzen gehören Bäume und Sträucher, während krautige Arten aus dieser Gruppe oberhalb des Erdbodens keine holzigen Teile haben. In diesem Buch wird der Begriff »ausdauernd« in der Regel für mehrjährige, krautige Pflanzen, also zumeist Stauden, verwendet

Ausgeizen

Das Ausbrechen des Haupttriebes um Seitentriebe zum Austreiben anzuregen, damit die Pflanze buschiger wächst.

Ausläufer

Dünne, schnellwüchsige, Ober- oder unterirdische Seitensprosse, die sich an bestimmten Stellen von selbst bewurzeln können. Die Ausläufer (Stolonen) der Erdbeeren sind ein Beispiel für oberirdische Ausläufer, Kartoffeln bilden dagegen unterirdische Ausläufer, an deren Spitze dann wieder Knollen entstehen. Auch einige Zwiebelgewächse haben unterirdische Ausläufer, mit deren Hilfe sie dichte Bestände bilden können.

Ausputzen

Das Entfernen verwelkter Blüten mit dein Ziel, die Pflanze wieder in die gewünschte Form zu bringen und gleichzeitig zu verhindern, dass Energie für die Bildung unerwünschter Samen vergeudet wird. Bei einigen Pflanzen kann sorgfältiges Ausputzen auch das Ausbrechen von Krankheiten verhindern, z.B. bei Azaleen.

Balg

Siehe Kapsel

Basischer Boden

Kalkhaltiger Boden mit einem pHWert über 7. Basische Boden werden beispielsweise von Pflanzen wie Bartiris (Zwiebeliris) und von Kohlsorten bevorzugt.

Bastard

Durch Kreuzung unterschiedlicher Eltern entstandenes Individuum (siehe auch Hybride).

Baum

Verholzte Pflanze, die normalerweise höher als etwa 4,5 in wird und in der Regel nur einen einzigen Hauptstamm hat, zumindest als Jungpflanze. Bei kleinen Bäumen und großen Sträuchern (in) Bereich 3-6 m) wird häufig die Wuchsform als Unterscheidungskriterium herangezogen.

Baumfarne

Sammelbegriff für Farnpflanzen, die einen geraden, aufrechten Stamm mit einer Höhe von 1,8-15 m und einen Schopf aus großen Farnwedeln besitzen. Die meisten Baumfarne gehören zu den Gattungen Cysathea, Cibotium, Dicksonia und kommen ausschließlich in niederschlagsreichen tropischen und subtropischen Regionen vor.

Beere

Gemeinsprachlich kleine, saftige Frucht, die als Ganzes und ungeschält gegessen wird, oder eine ähnlich aussehende, aber ungenießbare und allein Zierzwecken dienende Frucht. Im botanischen Sprachgebrauch wird der Begriff zumeist enger gefasst, so dass mit Beere eine Frucht gemeint ist, die keinen Stein, sondern in das Fruchtfleisch eingebettete Samen besitzt (siehe auch Steinfrucht), und die sich bei der Reife nicht von selbst öffnet. Ein Beispiel wäre die Tomate.

Beetpflanzen

Normalerweise in großer Zahl angepflanzte, nicht zu große Arten mit hübschen Bluten oder auffälligen Blättern. Zumeist handelt es sich dabei um einjährige oder nicht sehr ausdauernde, mehrjährige Pflanzen.

Bestäubung

Der Vorgang, bei dem Pollen auf eine Blüte übertragen wird.

Bifoliat

(bei Cattleya-Orchideen und ihren Hybriden) Pflanze mit zwei Blättern pro Pseudobulbe.

Bilateral

(bei Blüten). Eine Blüte ist bilateral, wenn sie sich durch zwei Symmetrieebenen in spiegelbildlich gleiche Teile zerlegen lässt.

Binsen

Große Gruppe der Monokotyledonen mit aufrechten, grasähnlichen, grünen Stengeln und winzigen, unscheinbaren Blüten. Binsen wachsen hauptsächlich in Sümpfen und an anderen feuchten Standorten. Die eigentlichen Binsen gehören zur großen Gattung Juncus„ aber der Ausdruck wird oft auch für Riedgräser (Cyperaceae) verwendet. Die bekannte Blumenbinse ist die Art Butomus umbellatus.

Blattachsel

Der Winkel zwischen der Blattbasis und dem Stengel. Dort sitzt häufig eine sogenannte achselständige Knospe, aus der sich entweder ein Seitentrieb eine Blüte oder ein Blütenstand entwickeln kann.

Blattläuse

Kleine, von Pflanzensaft lebende Insekten aus der Ordnung Aphididae. Die zarten, durchscheinenden Tiere befallen eine Pflanze oft in so großer Zahl, dass sie beträchtlich geschädigt werden kann. Blattläuse sondern einen süßlichen, „Honigtau“ genannten Satt ab, der gern von Ameisen gefressen wird, die deshalb versuchen, die Blattläuse vor Fressfeinden zu schützen.

Blattscheide

Teil eines Blattes, der die Sprossachse röhrenartig umschließt.

Blattspindel

Siehe Gefiedert

Blattspreite

Der flache, verbreiterte Teil eines Blattes.

Blüte

Allgemeiner und nicht sehr präziser Ausdruck für eine Blüte, einen Blütenstand oder alle Teile eines Blütenstandes, die wie eine Blüte aussehen. Blüten dienen normalerweise der Fortpflanzung und bestehen in der Regel aus drei Teilen, dem Kelch, der Krone und der Fortpflanzungsorganen, also den weiblichen Fruchtblättern und den männlichen Staubgefäßen. Nicht jede Blüte besitzt immer alle genannten Teile (Clematis-Pflanzen haben z.B. keine Blütenblätter), manchmal ist eine Blüte, aber auch stark modifiziert, so dass die phantastischsten Formen entstehen können, etwa bei den Orchideen. Anhand der Blütenmerkmale werden Pflanzen bestimmten Gattungen und Arten zugeordnet.

Blütenköpfchen

Im streng wissenschaftlichen Sinne ist damit eine dichte Ansammlung von Blüten bezeichnet, die ungestielt oder deren Stengel sehr kurz sind. Das bekannteste Beispiel für diesen Blütentyp sind die Korbblütler (Asteraceae); es gibt aber auch andere Pflanzen die Blütenköpfchen bilden, etwa Arten der Gattungen Monarda, Scahiosa, Platanus. Daneben auch in einem allgemeineren Sinn für Ansammlung vieler Blüten verwendet.

Blütenkrone

Die Gesamtheit der Blütenblätter und da mit der auffallendste Teil der meisten Pflanzen. Die Blütenblätter können einzeln stehen, wie bei der Rose, aber auch Glocken- oder trompetenförmig verwachsen sein, wie beim Rhododendron oder der Glockenblume. An der Anzahl freier Zipfel lässt sich manchmal noch die Zahl der ursprünglichen Blütenblätter erkennen.

Blütenschlund

Das Innere einer röhren- oder glockenförmigen Blüte, das manchmal eine abweichende Farbe oder ein spezielles Muster aufweist, mit dem Insekten an eine bestimmte Stelle gelockt werden sollen, beispielsweise beim Fingerhut oder bei der Gloxinie.

Blütensporn

Hohler Fortsatz an der Basis mancher Blütenblätter, in dem oft Nektar enthalten ist.

Blütenstand

Die blütentragende Struktur der Pflanzen. Blütenstände (Infloreszenzen) können sehr unterschiedlich aussehen, beispielsweise die Form einer Ähre (Gladiolen), Traube (Rittersporn), Rispe (Flieder) oder Dolde (Zwiebeln) haben. Blütenstände sind endständig, wenn sie am Ende der Triebe sitzen, oder achselständig, wenn sie in den Blattachseln gebildet werden.

Blumentopf

Pflanzenbehälter mit annähernd zylindrischer Form und einem Loch im Boden, aus dem das Wasser ablaufen kann. Ursprünglich wurden Blumentöpfe aus Ton hergestellt, heute sind sie dagegen hauptsächlich aus Kunststoff. Töpfe, die einen Durchmesser von mehr als etwa 50 cm haben, bezeichnet man normalerweise als Kübel.

Bodendecker

Pflanzen, die sich durch kriechenden Wuchs oder durch Ausläufer flächig ausbreiten. Bodendecker werden gerne dazu verwendet, den Beikrautwuchs zu unterdrücken.